Montag, 5. Dezember 2011

Fade Kuriositäten I

Jinotega, den 5.12

"Hallo,
Seit letztem Eintrag ist erschreckenderweise wieder viel Zeit vergangen. Viel Zeit, viel Zeug.
Mein Privatleben nimmt keine allzu großen Wendungen, unter der Woche Arbeit, mit Kumpels in Jinotega gammeln, am Wochenende die Welt bereisen: Diesmal wieder Managua, mit Konzertbesuch Paul van Dyk, Freiwilligentreffen in der deutschen Botschaft (sehr deutsch das Ganze) und Tanzen im Übermaß.
Wieder mal glanzvoll den letzten Bus verpasst, deswegen heute morgen um halb 5 los, um noch irgendwie zur Arbeit zu erscheinen. Das alles ist spannend, anekdotenreich, aber nicht der Stoff für meinen lieben Blog.
Ich will euch also von einigen Kuriositäten Nicaraguas erzählen. Die richtig kuriosen hebe ich mir noch ein bisschen auf...

Camioneta
Der VW-Golf Nicaraguas ist die Camioneta, sprich Pick-Up Truck verschiedenster amerikanischer und japanischer Marken. Hätte ich solche Ungeheuer von Autos früher als Spritfresser und Angeberkarren bezeichnet, wünsche ich mir heute nichts sehnlicher als solch ein mächtiges Gefährt: Die gewaltigen Ladeflächen haben mich schon so oft per "Raid" schnell und komfortabel ans Ziel gebracht, dass auch ich zu gerne einmal das Lenkrad halten würde, während ich den Studentinnen per Daumen weise, aufzusteigen.



Toña vs. Victoria
Beliebtes Gesprächsthema mit dem Deutschen: Bier. Denn wo Deutschland Hunderte verschiedener Sorten zu bieten hat, gibt es in Nicaragua lediglich zwei: Toña und Victoria. Mir persönlich sagt die Toña mehr zu, jedoch würde ich mich im Streitfall keinem der beiden Lager versprechen, wie hier sonst üblich. Flor de Caña, der berühmteste Rum Nicaraguas gehört, wie die beiden Biersorten, einer alten Familie – vermutlich an Geld und Einfluss kaum zu übertreffen. Achja, Bier gibt es hier in Literflaschen, sehr sinnvoll übrigens.


Claro vs. Movistar

Sind die beiden größten Telefon- und Internetanbieter hier. Claro ist rot, Movistar blau und ein bisschen protziger. Ansonsten geben sich die beiden nicht viel denke ich – mich würde es nicht wundern wenn die Konzerne in Absprache miteinander stehen. Jeden Tag gibt es sogenannte „Boni“, die das aufzuladende Guthaben verdoppeln, verdreifachen und so weiter. Ist nicht mindestens „triplica“ angesagt, würde ich garnicht mehr daran denken. Als Ausgleich dieser Nettigkeiten wird man vom eigenen Telefonanbieter zugespammt: Quizfragen oder einfach nur nervige Werbung enttäuscht mich oft in Erwartung einer richtigen Nachricht. Kein Ding.



In nächster Zeit dürft ihr nicht zu viel von mir erwarten, in 3 Tagen beginnen die großen Ferien!
Ich freue mich schon und hoffe ihr genießt die vorweihnachtliche Zeit. Alles Gute aus Nicaragua.“

Keine Kommentare: